- 1. August 2006
Süddeutsche Zeitung
Lachen bis zum Zerfall - 4. August 2006
APA
Die Klamotte und der Tod: 3. Teil von Schloemers "Irrfahrten" - 5. August 2006
Dolomiten
Magisches Entschweben ins Lebensende - 5. August 2006
Kronen Zeitung
Mozarts Totentanz zum Abschied - 5. August 2006
Süddeutsche Zeitung
Auf den Flügeln des Fragments - 5. August 2006
Tages-Anzeiger
Mozarts «Unvollendete» wird gelungene Choreografie - 7. August 2006
Stuttgarter Nachrichten
Tiefe Blicke in Mozarts Rumpelkammer - 9. August 2006
Badische Zeitung
All dieser Irrsinn, der zu nichts führt - 9. August 2006
Neues Deutschland
Kinder-Arbeit am Requiem - 10. August 2006
Berliner Zeitung
In Mozarts Labyrinthen - 11. August 2006
Neue Westfälische
Irrfahrten des Künstler-Seins - 16. August 2006
Hamburger Abendblatt
Entdeckungen und Flops beim Salzburger Mozart-Marathon - 19. August 2006
Vaihinger Kreiszeitung
Was den Mozart-Freunden der Region entgangen ist - 30. August 2006
Stuttgarter Zeitung
Mozart satt: Hat sich das Experiment gelohnt?
Dolomiten, 5. August 2006
Magisches Entschweben ins Lebensende
Salzburger Festspiele: "Rex Tremendus" - Triumph bei Mozart-Trilogie "Irrfahrten"
[...]
Joachim Schloemer hat im Residenzhof mit "Rex Tremendus" einen wirkungsvollen Profilweg erfunden und die Trilogie "Irrfahrten" mit einem Triumph abgeschlossen, eben weil er von der Prämisse ausgeht, dass das Fragmentarische bei Mozart wie ein magisches Entschweben bis ins Lebensende ist. Die zweiteilige Aufführung beginnt mit den unvollendeten Bühnenwerken "Lo sposo deluso" und dem Dramma giocoso "L'oca del Cairo" und vereint nach der Pause mit meditativem Tanz und Gesang eine Replik auf die Vergangenheit, die mit dem "Requiem", und zwar genau mit den wahrscheinlich letztkomponierten Takten seines Lebens, dem "Lacrimosa", endet. Das Ende des Lebens als Fragment der Töne.
Schloemer skizziert die Musik, die Mozart verworfen hat, weil sie nicht seiner Vorstellung entsprach, mit dem Ereignischarakter des Genialen und der Authentizität, weil er psychologische Geschlossenheit erwartungsgemäß mit sublimer Schönheit inszeniert. Ein Ensemble aus Chor, Gesangssolisten, Tänzern, Orchestermusikern, die auch auf der Bühne
sind, spielt, fliegt und rast über zwei Stunden, wie durch das Reich der Sinne, bis zum kontemplativen Stillstand.
Jens Kilians Bühne ist ein in den Residenzhof voll integriertes schwarzes Stahlgerüst mit zahlreichen Treppen und Geländern. Rechts steht ein kleines Rokokokabinett, aus dem
"Die schöne Stimme aus der Ferne" (Ann Murray) klingt. Marianne Hamre führt und spielt sprechend als "Master of ceremony" durch die Opernhandlung, und die ist köstlich. Schloemer zeigt eine herrlich erotische Buffakomik mit graziösem Körperspiel in skurrilen Kostümen und herrlichem Parlandoton. Diese Opernfragmente sind ein Juwel. Was dann folgt, ist so meditativ choreographiert, musiziert, getanzt, wie blühende Blumen, die poetisch verwelken. Das Emotionale sensibilisiert sich dazu wellenartig mit den Musikern der Camerata unter Michael Hoffstetter, die mitschweben.
C. E. Pichler