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Regie Joachim Schloemer Musikalische Leitung Shao-Chia Lü Bühne Joachim Schloemer Kostüme Nina Lepilina Dramaturgie Xavier Zuber Chor Johannes Mikkelsen Video Bert Zander Besetzung Louis Gentile (Tristan), Xiaoliang Li (König Marke), Barbara Schneider-Hofstetter (Isolde), Shigeo Ishino (Kurwenal), Oliver Zwarg (Melot), Christoph Rosenbaum/Byoung-Ho June (Ein Hirt), Tae-Hyun Kim (Ein Steuermann), Christoph Rosenbaum/Byoung-Ho June (Stimme eines jungen Seemanns)

Wagners Tristanakkord: Ein erzwungenes Erwachen aus dem Zwischenreich des Verdrängens. Sein Nachhall begleitet die "Handlung in drei Akten" von Anfang bis Ende. Isolde und Tristan begeben sich auf den Pfad der Erinnerung. Der Weg führt zu dem Eingeständnis des Augenblicks, in dem aus Hass Liebe und der Tag zur Nacht wird. So ist der von Isolde an Tristan verabreichte Trank die Offenbarung dessen, was über lange Zeit verstummt ist: Liebeslust! Dieses ungeahnte gegenseitige Verlangen scheint ohne Halt und wirkt räumlich bis in die Unendlichkeit.

Vor dieser Dimension ekstatisch-absoluter Liebe rücken Umfeld und Entourage in weite Ferne: werden diese im grellen Licht sogar zu Feinden. So wird aus Liebe Musik und aus einem Augenblick ein Drama. Denn in diesem emotionalen (Liebes-) Raum gilt nur die Nacht, da nur sie das zarte Licht der Liebe zwischen Tristan und Isolde zu schützen vermag. So kommt mit dem zunehmenden Streben nach dem Dunkel auch die Todessehnsucht ins Spiel. Am Ende ist der Liebestod der einzige Ausweg, um auf ewig zusammen zu sein.