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Regie Joachim Schloemer Musikalische Leitung Manfred Honeck Bühne Jens Kilian Kostüme Nicole von Graevenitz Dramaturgie Xavier Zuber, Angela Beuerle Licht Mark van Denesse Chor Michael Alber, Johannes Knecht Komponist Hector Berlioz Tanz Viviana Escalé (Polyxène), Inés Hernández (Andromaque), Marco Volta (Le fantôme d'Hector) Besetzung Ki-Chun Park (Enée), Barbara Schneider-Hofstetter (Cassandre), Christiane Iven (Didon), Ceri Williams (Anna), Shigeo Ishino (Chorèbe), Wolfgang Newerla (Panthée), Roland Bracht (Narbal), Matthias Klink (Iopas), Wolfgang Probst (Priam), Li-Young Lim (Ascagne), Michael Nowack (Hylas)

Berlioz ist es zu verdanken, dass Vergils "Aeneis" als Musiktheater unter dem Titel "Les Troyens" zu uns spricht. Die von Krieg, Exodus und Untergang handelnde Grand Opéra besteht aus zwei Teilen: "Der Fall Trojas" und "Die Trojaner in Karthago". Im Mittelpunkt steht die Flucht Enées von Troja über Karthago nach Italien. Der Komponist der "Symphonie fantastique" vermachte seinem Vaterland in dieser Vergilschen Odyssee ein persönliches Tagebuch musikalischer Empfindungen, das sich stilistisch auf die Tragédie lyrique des 17. und 18. Jahrhunderts bezieht. Dramaturgisch stellt Berlioz Enée zwei Frauen zur Seite: Cassandre, die tragische Seherin, und später Didon, die Karthagerkönigin. Doch die Grand Opéra wäre ohne die großen Chöre, die das Schicksal Trojas und Karthagos beschreiben, unvollständig. Während Ersteres von Krieg und Ahnenkult beherrscht wird, regiert in Karthago das Gesetz der Prosperität und des Fortschritts. Diese beiden Völker geraten durch die Begegnung Enées mit Didon aneinander.

Berlioz rückt neben dem Untergang der Heroen und ihrer Reiche das Schicksal des einfachen Menschen in den Mittelpunkt seiner Komposition.