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Mannheimer Morgen, 29 April 2013

Wenn die Kopfgeburt Kopfstand macht
Schwetzinger Festspiele: Aus Purcells „Indian Queen“ macht Joachim Schloemer surreales Theater, das aber leider keine Funken schlägt

[...] Die Personen multiplizieren sich, Iris und Kevin finden sich in den gesungenen Rollen der Inka-Prinzessin Orazia und des mexikanischen Prinzen Acacis wieder, sie staunen darüber, vor allem dann, wenn sie sich irgendwann sogar in den Personen entdecken, die veritabel über die Decke des Rokokotheaters laufen, dort lesen, trinken und andere Dinge tun.

Dies ist schon ein magischer Theatermoment, weil man ihn nicht für möglich gehalten hätte. Überhaupt gibt es schöne Bilder; in Erinnerung freilich wird nicht nur das Kopfübertheater, sondern auch die Szene im Regen bleiben. Schlömer also spielt mit dieser Multiplikationstechnik und den Bildern virtuos, erfragt, wer und wo wir weshalb sind. [...]

Stefan M. Dettlinger