Foto

Regie Joachim Schloemer Musikalische Leitung Peter Rundel Bühne Katrin Brack Kostüme Katrin Brack Licht David Finn Libretto Stephan Müller & Wolfgang Mitterer Tanz Jodi Melnick, Ingrid Weisfelt, Sebastian Rowinsky, Wang Kuo-Chuan Besetzung Katia Plaschka, Bettina Pahn, Annette Stricker, Alexander Plust, Georg Nigl Musiker Daisy Jopling, Yoshida Kaori, Johannes Marian, Erich Traxler, Martin Bramböck Franz Geroldinger

Die Geschichte von massacre umfasst alle Elemente kollektiver Feindseligkeiten, die Geschichte gemacht haben und immer noch machen. Es herrscht darin der Kampf um Reiche, um Besitz, Religion und Bestimmung. In allem dreht sich die zentrale Achse der Macht. Die Kämpfe werden von allen geführt und geschürt: von Königen und Vertrauten, von Müttern und Söhnen, von Katholiken und Protestanten, von Frauen und Männern. Alle wirken im massacre am unaufhaltbaren Gang der tragischen Geschichte mit ? auch jene, die sich rein halten möchten, sind nicht davor gefeit, Subjekt der Zerstörung und der Verstörung zu sein und zu werden.
Marlowes Tragödie THE MASSACRE AT PARIS ist die literarische Basis der Oper von Mitterer. Christopher Marlowe verarbeitet in seinem Stück die politischen Wirren und Krisen von Paris, die in der Bartholomäusnacht des Jahres 1572 explodierten. In Namen des Königs von Frankreich und seiner Hintermänner sollten alle Hugenotten (die protestantische Bevölkerung) ausgemerzt werden. Der Anlass der verheerenden Gewalttätigkeiten war die Rache für die Vergiftung der Alten Königin. Dieser Racheakt bewirkte eine Spirale der Gewalt und Gegengewalt, eine Art von Kult der Rache. Selbst die Kinder der Toten schwören ewige Rache und beschwören damit eine Endlosschleife der Vergeltung.
Wolfgang Mitterer legt auf Marlowes historisches Gemälde Partikel der Gegenwart und Zeugnisse unserer Zeit. Der zentrale Gedanke, den Mitterer antreibt, ist die Ausweglosikgiet verfestigter Hass-Systeme: ?Es gibt kein Entrinnen, wenn Andersdenkende im Namen von ... kopflos schlachten, wenn Vergessen so viel schwerer ist als Rache schwören" (W. Mitterer)
(Stephan Müller)

Auftragswerk Wiener Festwochen und Wiener Taschenoper