Foto

Regie Joachim Schloemer Musikalische Leitung Mario Venzago Bühne Olga Ventosa Quintana Kostüme Heide Kastler Dramaturgie Xavier Zuber Chor Zsolt Czetner Libretto Joseph Ferdinant Sonnenleithner nach Jean-Nicolas Bouillys Komponist Ludwig van Beethoven Besetzung Miriam Clark (Leonore), Tomasz Zagorski (Florestan), Pavel Shmulevich (Rocco), Camille Butcher (Marzeline), Andries Cloete (Jaquino), Robin Adams (Don Pizarro), Daniel Henriks (Don Fernando), Atanas Ouroumov (Erster Gefangener), Ivaylo Ivanov (Zweiter Gefangener), Michael Schönert (Gefangener) Musiker Chor des Konzert Theater Bern Berner Symphonieorchester

Aus dem Dunkel schält sich das Antlitz einer Frau heraus, die
als Mann verkleidet die Befreiung ihres Geliebten wagt: Leonore. In dieser Identität bewegt sie sich auf dem schmalen Grat einer Selbstverleugnung, welche sie von ihrem Ziel abzubringen droht. Im System eines totalitären Staates, in dem die Wahrheit unterdrückt und gleichgeschaltet wird, appelliert Leonore durch ihre Tat an das Gefühl der Humanität.
Somit ist Beethovens «Fidelio» eine der bedeutendsten musikalischen Verarbeitungen der aus der französischen Revolution stammenden Forderung nach Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit. Doch nur für den einen Häftling, Florestan, ist Freiheit mehr als nur eine Idee. Er ist sogar bereit, den Preis dafür zu zahlen. Die übrigen bleiben weiterhin Gefangene eines repressiv gleichgeschalteten Systems. Beethovens Oper hat eine ungewöhnliche Entstehungsgeschichte. Die Urfassung, welche am Konzert Theater Bern zur Schweizerischen Erstaufführung gelangen wird, stammt aus den Jahren 1804 / 05. Nach dem Misserfolg der Uraufführung arbeitete Beethoven das Werk für eine weitere Aufführung im Jahr 1806 um. Doch erst eine zweite ausführliche musikalische und textliche Bearbeitung aus freien Stücken führte zu der endgültigen, aber gestrafften und zersetzten Fassung von 1814.