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Regie Joachim Schloemer Musikalische Leitung Jacques Lacombe Bühne Jens Kilian Kostüme Jens Kilian Dramaturgie Bettina Auer, Katharina John Licht Olaf Freese Chor Ulrich Paetzholdt Komponist Alexander von Zemlinsky Besetzung Fionnuala McCarthy (Grete), Manuela Uhl / Michaela Kaune (Prinzessin), Jacquelyn Wagner (Marei), Michaela Kaune / Manuela Uhl (Gertraud), Lucy Peacock (Wirtin), Steve Davislim (Görge), Paul Kaufmann (Züngl), Jörg Schörner (Wirt), Markus Brück / Markus Beam (Hans), Lenus Carlson (Kaspar), Harold Wilson (Mathes), Hyung-Wook Lee (Der Pastor), Tiziano Bracci (Der Müller)

Der junge Görge (Norddeutsch für Georg) liebt die Bücher, Märchen und Geschichten. Mit der ererbten Mühle weiß er nichts anzufangen. Seine Zurückgezogenheit stößt auf Unverständnis bei der Dorfgemeinschaft. Angestiftet von einer erträumten Prinzessin verlässt Görge kurz vor der Hochzeit mit Grete seine Heimat. Doch auch in der Fremde begegnen ihm Ablehnung und Rohheit. Im Moment größter Einsamkeit trifft Görge eine Frau, die - wie er - eine geächtete ist. In letzter Sekunde rettet er sie vor einem aufgebrachten Lynchmob auf Hexenjagd. Gemeinsam bauen sie sich in seiner alten Heimat eine Zukunft auf, beide versöhnen sich mit den Mitmenschen. Schließlich erkennt Görge in Gertraud seine Prinzessin.

Die Frage nach dem Verhältnis von Natur und Zivilisation, Leben und Traum, Pragmatismus und Weltflucht sowie die Sehnsucht nach einer Verschmelzung dieser Gegensätze bestimmt Zemlinskys TRAUMGÖRGE. Das Libretto geht mit Heines Gedichtzyklus Der arme Peter (1827), dem Märchen vom unsichtbaren Königreiche von Richard Volkmann-Leander (1871) und Sudermanns Roman Der Katzensteg (1889) auf drei äußerst unterschiedliche Quellen zurück, die - laut der Vorstellung Zemlinskys - aufeinander reagieren sollten. Joachim Schloemer erzählt die Suche Görges nach der eigenen Identität als ein modernes Großstadtmärchen: wild, naiv und grotesk.